Wie können wir unsere Tiere bei der großen Hitze unterstützen

Kaninchen sind eigentlich Höhlenbewohner und dämmerungsaktive Tiere, sie vertragen hohe Temperaturen nur schlecht. Somit bringt die Außenhaltung einige Probleme mit sich. Ab 30°C besteht sogar die Gefahr eines Hitzeschlages. Um diesem Vorzubeugen haben wir anschließend einige nützliche Tipps zusammengefasst.

Unterbringung und Transport

  • Ideal wäre natürlich ein Klimagerät, aber auch mit einfachen Mitteln ist es möglich den Tieren Kühlung zu verschaffen.
  • Auf gute Belüftung achten. Aber Vorsicht es sollte keine Zugluft geben.
  • Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung bei Außenställen.
  • Legen Sie Platten in den Stall, solche kühlen Plätze sind im Sommer sehr beliebt.
  • Im Außengehege wird ein Sandkasten gern genutzt.
  • Geben Sie einen großen oder zwei kleine Kühlakkus in ein Tuch und befestigen dies an der Türe, so kann kühle Luft in den Stall fließen. Es kann auch eine Flasche mit gefrorenem Wasser (Flasche max ¾ mit Wasser füllen) benutzt werden. Bitte keine Kühlakkus direkt in den Stall, die Tiere würden den Akku annagen.
  • Alternativ dazu kann man Kühlakkus unter einem gut befestigten Rost anbringen, damit die Tiere den Akku nicht benagen können. In der größten Mittagshitze wird dies der Lieblingsplatz der Tiere sein
  • Feuchte Handtücher können ebenfalls vor dem Stall aufgehangen werden.
  • Bei Außenställen hat sich auch von Zeit zu Zeit, das bespritzen des Daches mit einem feinperligen Wasserstrahl bewährt.
  • In dieser heißen Zeit sollte man besonders auf ein gutes Stallklima und noch kürzere Reinigungszyklen der Ställe achten.
  • Regelmäßige Kontrolle der Tiere auf Madenbefall
  • Auch wir lassen bei so hohen Temperaturen keinen Stress aufkommen, gönnen wir dies also auch unseren Tieren und stressen wir sie nicht durch vermeidbare Aktivitäten.
  • Sollten Ihre Tiere tagsüber im Auslauf sein, ist darauf zu achten, dass mehrere, gut belüftete, schattige Unterstände vorhanden sind. Das Gehege darf auf keinen Fall in der prallen Sonne stehen (Vorsicht, die Sonne wandert - beobachten Sie bitten den Sonnenstand über einen Tag, damit Sie sicher sein können, dass immer ein Teil des Geheges beschattet ist!). Die Versorgung mit Trinkwasser und Grünfutter muss gewährleistet sein. Wenn es über Mittag sehr heiß wird und die Tiere offensichtlich darunter leiden, dann sollten Tiere die nicht ganzjährig Draußen wohnen und über Mittag nicht im Freilauf sein, verlegen Sie dann den Auslauf auf die Morgen- und Abendstunden und bringen Sie die Tiere Mittags in ihrem gewohnten Stall unter.
  • Auf keinen Fall dürfen Kaninchen im Sommer in einem handelsüblichen Käfig auf den Balkon oder in den Garten gestellt werden!
  • Bei starker Hitze sind Transporte zu vermeiden oder nur in klimatisierten Fahrzeugen durchzuführen. Die Klimaanlage sollte aber nur leicht kühlen und die Tiere dürfen auf keinen Fall direkt davor gestellt werden oder Zug bekommen, eine zu starke Temperaturschwankung ist zu vermeiden. Sollte ein Transport zum Tierarzt nötig sein, dann legen Sie diesen in die frühen Morgen- oder in die späten Abendstunden. Für den Transport keine allseits geschlossenen Behälter verwenden. Auf alle Fälle sollte im Transporter Wasser angeboten werden und der Transport muss unbedingt so schnell wie möglich erfolgen (keine Umwege, kein kurzer Einkauf, die Tiere dürfen nicht allein im Auto verbleiben)! Ein kühles Handtuch oder ein Kühlakku erleichtern den Transport.

Fütterung

Bei großer Hitze werden die Tiere eher träge und bewegen sich wenig. Das sollte bei der Fütterung bedacht werden und entsprechend energieärmer solle die Futterration ausfallen.

  • Es muss natürlich immer genügend "frisches" Wasser zur Verfügung stehen.
  • An heißen Tagen wir auch gerne jeglich Form von Grün -und Saftfutter genommen. Sie dürfen Ihren Tieren aber nicht zu viel Salate und Gurken anbieten, vor allem nicht über Mittag. So erfrischend diese auch sein können, wenn sich die Tiere wenig bewegen und es dazu noch sehr warm ist, kommt es durch stark wasserhaltiges Futter eher zu Fehlgährungen im Darm. Die Tiere bekommen schmerzhafte Blähungen. Also füttern Sie bei großen Temperaturen erst gegen Abend größere Mengen Frischfutter und über Tag nur sehr kleine Mengen.
  • Etwas frisches Grün von z.B. Weiden, Eiche oder ein Tannenzweig verhelfen ebenfalls zu einer willkommenen Abwechslung.
  • Die Blätter und Früchte von Erdbeeren, Himbeeren sowie Minze und Storchenschäbel stellen ebenfalls eine kühlende Nahrungsergänzung dar.

Was ist zu tun bei den Anzeichen eines Hitzschlags

Kaninchen können nicht schwitzen, sie hecheln kaum und durch ihr dickes Fell sind sie kaum in der Lage Wärme abzugeben, nur über die Ohren können sie ihre Temperatur etwas regeln. Bei sehr hohen Umgebungstemperaturen (direkte Sonneneinstrahlung, keine schattigen Rückzugsmöglichkeiten), besonders auch bei hoher Luftfeuchtigkeit, kann es zu Überhitzung des Kaninchens kommen. Von Hitzeschlag besonders betroffen sind überfütterte, fette Tiere, ebenso alte oder schwangere Tiere. Bei starker Hitze sind Transporte zu vermeiden oder nur in klimatisierten Fahrzeugen durchzuführen (s.o.).

 

Die Symptome eines akuten Hitzeschlags sind: völlige Teilnahmslosigkeit - die Tiere liegen auf der Seite, schnelle flache Atmung - Flankenatmung, schneller schwach fühlbarer Puls. Sollten Sie diese Symptome bei heißem Wetter bei einem sonst gesunden Kaninchen bemerken ist unverzüglich zu handeln.

  •  Wickeln Sie Ihr Kaninchen in ein kühles, feuchtes Handtuch.
  • Flößen Sie ihm Flüssigkeit ein.
  • Bringen Sie das Tier in einen kühlen Raum (z.B. den Keller)
  • Tauchen Sie seine Füße in kühles (kein eiskaltes) Wasser ein.
  • Wenn alles nicht hilft fahren Sie zu einem Tierarzt. Warten Sie mit dem Tierarzt Besuch nicht bis zum nächsten Morgen oder bis sie mal Zeit hätten, denn dann haben Sie kein Kaninchen mehr dass sie mitnehmen könnten. Ein unbehandelter Hitzeschlag kann innerhalb kurzer Zeit zum Tod des Tieres führen.